Sicherheit geht vor!

Dieses Bild braucht meiner Meinung nach nicht viele Worte. Hier geht es um Sicherheitsausrüstung, die diese und andere Arten der Verletzung verhindern soll. Ein guter Freund durfte seine Erfahrung machen, wie scharf, eine wohlgemerkt auslaufende Sägekette sein kann wenn man ohne Schutzausrüstung mit der Kettensäge arbeitet. Problematisch bei solchen Verletzungen ist die Verunreinigung der Wunde durch Schmutz wie Harz oder Öl der Kettenschmierung im weiteren Heilungsverlauf.

Dieses Thema ist so wichtig, dass ich hier gerne etwas ausholen möchte und auch persönliche Erfahrungen mit einfließen lasse. Wer kennt es nicht bei sommerlichen Temperaturen voll ausgerüstet mit der Kettensäge zu arbeiten. Es gibt sicherlich Angenehmeres, dennoch hier noch einmal ausdrücklich der Hinweis auf die Notwendigkeit einer ordnungsgemäßen Sicherheitsausrüstung! Die Gefahr, nachlässig mit der Sicherheitsausrüstung umzugehen, kenne ich persönlich nur zu gut. An dieser Stelle sind auch Freunde, Partner und Verwandte aufgefordert den Motorsägenbenutzer auf die Gefahren hinzuweisen und ihm diesen Artikel mit auf den Weg zu geben.

Nun zu den persönlichen Erfahrungen:

Beginnen möchte ich mit den Schutzhandschuhen. Hier hat es ein wenig gedauert bis ich für mich Passende gefunden habe, die dem Kaufpreis in Bezug zur Qualität gerecht werden. Ich habe mich dann schließlich nach persönlicher Empfehlung und ausgiebiger Anwendung für die Handschuhe der Firma Keiler entschieden. Es handelt sich dabei um Rindslederhandschuhe mit Gummibund (der ist sinnvoll da hier wenig bis keine Holzspäne in den Handschuh gelangen können). Bei Handschuhen mit schlechter Qualität ist mir immer wieder aufgefallen, dass speziell beim hydraulischen Holzspalten nicht einmal ein kompletter Tageseinsatz möglich war, da durch die scharfen Schnittkanten des Holzes der Handschuh schnell zerstört war.

Bei der Schnittschutzhose habe ich mich für eine Hose der Firma Engelbert-Strauss entschieden mit der ich auch grundsätzlich zufrieden bin. Bei der Hose ist jedoch nach ca. einem Jahr eine Naht aufgegangen. Sie können sich sicher vorstellen welche und auch wer die Naht erneuert hat.

An dieser Stelle ein Hinweis auf den auch in den Motorsägen-Lehrgängen eingegangen wird: Unter ungünstigen Bedingungen kann es vorkommen, das der Schnittschutz der Hose nicht genügt um 100%-ig geschützt zu sein z.B. beim Sägen unter Volllast und mit sehr scharfen Vollmeiselketten.

Beim Helm habe ich mich für einen der Firma Stihl entschieden. Der Forsthelm ist ein wirksamer Schutz gegen einen Rückstoß der Motorsäge, der auch Kickback genannt wird oder auch um vor herabfallenden oder zurückschlagenden Ästen zu schützen.

Grundsätzlich ist beim Kauf von Schutzkleidung auf das „Piktogramm Kettensägenschutz“ zu achten

Zur persönlichen Sicherheitsausrüstung gehören immer

  • ein Helm mit Visier und Gehörschutz EN 352, EN 397, EN 1731 maximales Alter 4 Jahre
    (Tipp: direkt mal überprüfen. Im Innenteil des Helms ist dazu das Herstellungsdatum angebracht)
  • je nach Arbeitsgebiet darunter noch eine Schutzbrille
  • Schnittschutzhose der Schutzklasse DIN EN 381-5 (class 1 20 m/s) für Standardanwendungen
  • spezielle Motorsägenhandschuhe EN420, EN388
  • Schnittschutzstiefel der Schnittschutzklasse DIN EN 345 class 1

KWF

Beim KWF handelt es sich um das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V.
Bei bestimmten geprüften Schutzausrüstungen ist hier das Zertifikat aufgebracht so auch z.B. bei den Schnittschutzhosen von Engelbert-Strauss.

„Diese Produkte werden nun auch in die im Internet verfügbare Liste (www.kwf-online.de) der geprüften Produkte aufgenommen. Dort können sich sowohl Profis als auch Semiprofis und Hobbyanwender über KWF geprüfte Sicherheitskleidung informieren.“

Übersicht untersuchter Objektgruppen
KWF-Prüfausschuss „Arbeitsschutzausrüstung“ vergibt vier neue Prüfzeichen „KWF-Profi“

Die Normen

DIN EN 352 1-7 Gehörschutz
Die europäische Norm DIN EN 352 legt die individuellen Maßnahmen für den Lärmschutz in Verbindung mit der EU-Richtlinie 89/686/EWG von 2006 fest. Danach müssen Gehörschützer den sicherheitstechnischen Anforderungen dieser Norm genügen, die den akustischen Dämmwert des Gehörschutzes festlegt. Zudem wird die Angabe des gemessenen Schallpegels gefordert, die es ermöglicht einen individuell angepassten Gehörschutz für den Benutzer auszuwählen.

DIN EN 397 Kopfschutz
Industrieschutzhelme nach DIN EN 397 sind in erster Linie dazu bestimmt, dem Benutzer Schutz vor „fallenden Gegenständen und deren Konsequenzen wie Gehirnverletzung und Schädelbruch zu bieten

DIN EN 1731 Augenschutz
Persönlicher Augenschutz – Augen- und Gesichtsschutzgeräte aus Gewebe

DIN EN 381 – 5 Schnittschutz
Schutzkleidung für die Benutzer von handgeführten Kettensägen. Hier kann Grundsätzlich unterschieden werden zwischen den Ausführungen A B und C. Bei Ausführung A und B handelt es sich um übliche Schutzkleidung für die Holzernte wobei sich hier der Schnittschutz weitgehend nur auf den vorderen Beinbereich beschränkt. Bei Ausführung C liegt auch ein Schutz an der Vorder- und Rückseite der Beine vor.

EN 420 und EN 388 Regelungen zu Schutzhandschuhe
Infos zur EN 388 auf seton.de

EN ISO 17249 / EN 345 Schnittschutzstiefel
Legt Anforderungen für Sicherheitsschuhe mit Schutzwirkung gegen Kettensägenschnitte als Persönliche Schutzausrüstung (PSA) fest. Hierzu gehören Anforderungen und Schutzniveaus für Schuhe im zusammengebauten Zustand als auch für einzelne Bauteile (Schuhoberteil, Futter, Lasche, Brand-, Deckbrand-, Einlegesohle und Laufsohle).

Die Normen geben darüber hinaus Auskunft über Werkstoffe, Konstruktion, Eingewöhnungszeit und Tragekomfort sowie weitere Eigenschaften.